Bei meiner Suche nach geeignetem Lesestoff auf der website der Unibibliothek Freiburg bin ich ziemlich rasch auf eine historisch-kritische Gesamtausgabe zu den Bildergeschichten von Wilhelm Busch gestossen. Nach wenigen Tagen war der über 1800 Seiten starke erste Band auch bereits verfügbar und ich habe gleich begonnen, wertvolle Informationen zu entnehmen, wie beispielsweise, dass nicht mehr von allen von Busch benutzten Holzstöcken der Aufenthaltsort bekannt ist, mithin ein Teil der Druckvorlagen nicht zur Verfügung steht. Weitere Recherchen
führten mich über die Datenbanken der Unibibliothek zu einer digitalisierten Gesamtausgabe des Werkes von Wilhelm Busch mit den Faksimile der Erstdrucke sowie aller von ihm geschriebenen Briefe. Da die Briefe digitalisiert vorliegen ist es möglich, alle Briefe innerhalb kürzester Zeit nach bestimmten Begriffen wie beispielsweise „Max“ zu durchsuchen. Leider gibt es nur eine Lizenz, daher hoffe ich, dass sich in nächster Zeit nicht noch jemand mit Wilhelm Busch beschäftigt und auf diese praktische Vorlage zur Recherche stösst oder es jedenfalls nicht ausgerechnet dann tut, wenn ich dasselbe zu tun beabsichtige.
In wikipedia habe ich recherchiert, was unter „Original“ und unter „Faksimile“ zu finden ist. Laut wikipedia ist bei graphischen Erzeugnissen das Original die Druckvorlage, was zu unterschiedlichen Zeiten etwas völlig unterschiedliches war, vom Holzstock über den Film bis zu den digitalen Vorlagen. Unter „Faksimile“ wird laut wikipedia eine originalgetreue Kopie bzw,. Reproduktion einer Vorlage bezeichnet, häufig eines historisch wertvollen Dokumentes. Weiter steht da „ein gutes Faksimile entspricht der Vorlage sowohl in Größe, als auch Farbe und Erhaltungszustand“ und ich bezweifle, dass man ein im Internet veröffentlichtes Druckobjekt dann überhaupt als Faksimile bezeichnen kann, denn keines der Kriterien wird erfüllt und somit auch nur eine „ungefähre“ Ähnlichkeit erreicht.
Eine weitere Recherche in wikipedia zu „Max und Moritz“ führte mich im Abschnitt „Merkmale der Bildergeschichte – Technik“ zu wertvollen Hinweisen und drei Büchern, allesamt Biographien, welche aber offensichtlich auch den Herstellungsprozess genauer beleuchten. Es handelt sich um
1. Michaela Diers: Wilhelm Busch. Leben und Werk.
2. Gudrun Schury: Ich wollt‘, ich wär ein Eskimo. Das Leben des Wilhelm Busch. Biographie.
3. Eva Weissweiler: Wilhelm Busch: Der lachende Pessimist. Eine Biographie.
Ich habe alle drei Bücher wiederum in der Unibibliothek gesucht und festgestellt, dass alle drei nicht verfügbar waren, aber ich habe mich vormerken lassen und werde wohl bis Mitte Dezember alle drei Bücher sichten können. Gelernt habe ich, dass man kaum früh genug mit der Recherche anfangen kann.